Der Turm selbst musste größtenteils umgedeckt werden. Diese Arbeiten führte der Dachdeckermeister Groth vom Dom zu Brandenburg für 167 Taler courant aus. Über den Zustand des Dorfes wurde folgender Bericht gegeben:
"Es sind jetzt in Knobloch (damalige Schreibweise des Ortsnamens) ... 19 Bauernwirtschaften, zwei Familienhäuser, das Schulhaus, zwei Hirtenhäuser, die Schmiede und das Leinenweberhaus.
Die Wirte sind namentlich folgende:
- Das Schulzengut gehört Herrn Wilhelm Seefeldt. In Pacht hat dies Gut der jetzige Gerichtsschulze Herr Joh. Fried. Wilh. Henckel.
- Joachim Christoph Günther, Dreihüfner.
- Joh. Wilhelm Kühne, Vierhüfner, Kirchen- und Schulinspektor.
- Joachim Frehlandt, Schulvorsteher.
- Friedrich Börnicke, Einhüfner.
- Andreas Schröder, Einhüfner.
- Thomas Börnicke, Dreihüfner und Gerichtsschöppe.
- Daniel Kuhlmey, Vierhüfner.
- Carl Friedrich Golzow, Einhüfner.
- Wilhelm Börnicke, Dreihüfner.
- Christian Schmidt, Vierhüfner.
- Christ. Friedrich Kate, Vierhüfner und Gerichtschöppe.
- George Marzilger, Einhüfner.
- Joachim Hartmann, Hufe- und Waffenschmied.
- Andreas Wolff, Garnmacher."
(Hufe war ein Flächenmaß in der Landwirtschaft. In Brandenburg betrug eine Hufe 17,022 Hektar.)
Die Aufzählung dieser Namen ist deshalb interessant, weil diese Familien über Jahrhunderte in Knoblauch ansässig waren und das dörfliche Leben bis 1945 prägten. Im Dorf gab es 1817 135 Einwohner über 12 Jahre. Hatte das Dorf bis 1816 unter der Gerichtsbarkeit des königlichen Amtes Ziesar gestanden, so wurde es nun dem Domänenamt Fahrland zugeordnet.
Das Leben im Dorf wird von Honoratioren des Ortes wie folgt beschrieben: "Es können mit Dank gegen die Vorsehung in lauterer Wahrheit sagen, dass in diesem Ort eine löbliche Ordnung herrscht, die sich in stillem Fleiß, in Wirtschaftlichkeit, Sittsamkeit, Achtung der Religion, des Schulunterrichtes und der kirchlichen Anstalten zeigt." Dieses Lob, das der Nachwelt ein intaktes Dorf zeigen sollte, ist natürlich übertrieben. Wenn man die Geschichte des Ortes über die Jahrhunderte verfolgt, war Knoblauch so normal wie jeder andere Ort im Land. Es gab Streitigkeiten zwischen den Einwohnern, nichteheliche Kinder, Streit zwischen den Bauern und der Kirche, zwischen den Bauern und Schullehrer - so wie das Leben eben ist.
Von der eingebrachten Ernte wird gesagt, das Weizen und Gerste 1817 einen guten Ertrag brachten, bei Roggen war er weniger gut. Zurückzuführen sei das auf die anhaltende Dürre des Jahres und der Nässe der zwei vorhergehenden Jahre. Diese Schrift endet mit den Sätzen:
"Gott schütze unser heiliges Vaterland und unseren geliebten König. Gott segne diesen Ort und seine Einwohner. Möge unter dem Schutz des Allmächtigen diese Kirche lange stehen und in ihr das Evangelium zum Heil derer verkündet werden, die hier Gott anbeten werden. Möge das verkündete Wort Frucht bringen und dieser Gemeinde bis in die spätesten Zeiten das Christentum verkünden." Knobloch, 22. September 1817, Joh. Frid. Ernst Duchstein, Prediger zu Etzin und Knobloch. Friedrich Bauer, Schullehrer. Friedrich Wilhelm Henckel als Schulze. Johan Wilhelm Kühne. Joachim
Frehlandt.
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